Rezension Sarah J. Maas: Crescent City - Wenn das Dunkel erwacht

 

 
"Tu dir einen Gefallen, Orion Athalar: Halte dich von Bryce Quinlan fern." 
- Crescent City, Sarah J. Maas
 
Hallöchen meine Lieben!
 
Crescent City war bzw. ist ein ziemlich gehyptes Buch. Und mit solchen Büchern habe ich oft meine Probleme. Meistens, weil meine Erwartungen dann viel zu hoch sind. Oder eben, weil ich Angst habe, dass ich dann eine komplett andere Sicht auf das Buch habe und das nicht der Allgemeinmeinung entspricht. Ausserdem habe ich schon einige andere Bücher von der Autorin gelesen und die fand ich grossartig. Ich denke, ich bin mit viel zu hohen Erwartungen an das Buch rangegangen ....
 
Gesichtet: Crescent City - ein Buch und eine Stadt voller Gefahren, magischen Wesen und Geheimnissen! 

Worum gehts? 

Magie, Musik – und tödliche Gefahren: Die junge Bryce Quinlan, Halb-Fae und Halb-Mensch, geniesst jedes Vergnügen, das Crescent Citys Nächte zu bieten haben. Doch dann wird ihre beste Freundin Danika von einem Dämon brutal ermordet – und für Bryce bricht die ganze Welt zusammen.

Als der Dämon zwei Jahre später erneut zuschlägt, wird Bryce gegen ihren Willen in die Ermittlungen hineingezogen und muss mit Hunt Athalar zusammenarbeiten. Einem Engel, der als gewissenloser Auftragsmörder berüchtigt ist, – und mit dem sich Bryce auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt.

Während die beiden der Spur des Dämons tief in die Unterwelt der Stadt folgen, entdecken sie eine bösartige Macht, die ganz Crescent City in Schutt und Asche legen könnte … 

Meine Meinung 
Sarah J. Maas, die Fantasyqueen. Von Crescent City habe ich wirklich sehr viel erwartet, besonders, weil mich die anderen Bücher der Autorin immer umgehauen haben. Vielleicht hat es mir wegen der hohen Erwartungen nicht so gefallen, wie es sollte, ich weiss es nicht. Es ist nicht so, dass das Buch schlecht war, nein so ist es nicht. Aber für mich hätte man sich die ersten 500-600 Seiten des Schinkens sparen können. Nur die letzten 300 Seiten waren eigentlich interessant. Dazu komme ich aber später...

Sarah J. Maas versteht es sich ausgezeichnet darauf ein unglaubliches Worldbuilding für ihre Bücher zu machen. Sie kann wie keine andere Autorin ganz eigene Welten erschaffen. Dabei macht sie es dem Leser zu Beginn nicht unbedingt leicht, weil relativ viele Informationen reingepackt werden. Dennoch beschreibt sie Crescent City mit so vielen Facetten und mit so viel Liebe zum Detail, dass man diese Welt einfach nur lieben kann. Es ist eine völlig andere Welt; Crescent City ist ruchlos, voller Leben und Geheimnisse. Man wird völlig in diese magische Welt hineingesogen. Und obwohl es relativ viele Informationen auf einmal sind, gewöhnt man sich relativ schnell daran und findet sich schnell zurecht. 

Normalerweise bin ich sehr schhnell Fan von den Hauptcharakteren, besonders bei Sarah J. Maas. Das war bei Crescent City dieses Mal leider nicht der Fall. Aus irgendeinem Grund bin ich nicht so richtig warm geworden mit Bryce und Hunt. Ich mag Bryce zwar, weil sie eine ganz andere Protagonistin ist, als man sie sonst so kennt. Sie ist selbstbewusst, nimmt kein Blatt vor den Mund und vor allem: Sie ist sehr offen, besonders sexuell. Es ist mal eine komplett andere Protagonistin, das hat mir gut gefallen. Andererseits hat Bryce sich in manchen Situationen einfach nur kindisch aufgeführt, was sie mir einfach unsympathisch gemacht hat. Hunt war zwar ein interessanter Charakter, aber andererseits war er für mich ein wenig "zu perfekt". Er erinnerte mich ein bisschen zu viel an Rhysand, als ob er nur für die Fans so konstruiert worden ist. 
Dafür fand ich die Dynamik zwischen Bryce und Hunt wirklich sehr interessant. Sie haben sich nicht von Anfang an sofort miteinander verstanden. Die Liebesgeschichte hat sich nicht von der ersten Seite an entwickelt, sondern viel viel später, was mir sehr gefallen hat. Sie sind erst nach und nach miteinander warm geworden und quasi Freunde geworden, bevor es so richtig zwischen ihnen geknistert hat.
 
Die Nebencharaktere haben mich alle sehr überzeugt, sogar zum Teil mehr als die Hauptprotagonisten. Sie sind einem relativ sympathisch, plastisch und teilweise vielleicht etwas seltsam. Manche versprühten meiner Meinung nach ein bisschen zu viel Testosteron und warenm etwas rude. Trotzdem haben sie mich wirklich überzeugt!
 
Was mir nicht so gefallen hat, ist diese negative Sicht auf Bryce' Sexualität. Es wird ihr die ganze Zeit vorgeworfen, dass sie eine Schlampe ist, weil sie mit vielen Männern schläft. Das fand ich absolut nicht ok! Darf denn die Frau nicht selber wählen, was sie tut? Bei einem Mann wäre das wieder vollkommen ok gewesen! 
 
Nach den ersten 500-600 Seiten hatte ich schon fast angefangen aufzugeben, vor allem, weill mir vieles an der Story und den Hauptcharakteren halt nicht gefallen hat. Vor allem, weil die ersten 500-600 Seiten fast gar nichts passiert, die Handlung plätscherte nur so vor sich hin. Doch dann hat sich das Blatt gewendet und die letzten 300 Seiten waren einfach genial! Die letzten 300 Seiten gibt die Autorin Gas und man wird von einem Geschehen ins andere geschleudert! Man kommt als Leser kaum zum Luftholen, weil so viel passiert und so vieles aufgelöst wird. Ich war hin und weg. Auf einmal gab es da Kampfgeist, epische Kämpfe, Loyalität und Freundschaft. Und das hat es eigentlich ausgemacht, dass ich das Buch doch irgendwie mochte. Nicht die Liebesgeschichte. Nein, die letzten 300 Seiten, wo es um eine epische Schlacht und um das Schicksal von Bryce ging.
 
Die letzten Seiten haben für mich das Buch definitiv gerettet und ich will jetzt natürlich wissen, wie es weitergehen wird. Ich hätte mir definitiv mehr von diesem ersten Band gewünscht. Mehr Action, schon von vornerein. Das ist natürlich Geschmacksache, aber für ein 900-seitiges Buch, sollte man nicht erst in den letzten 300 Seiten erst richtig loslegen. Vielleicht waren es einfach meine zu hohen Erwartungen, die mich daran gehindert haben, das Buch so richtig zu mögen, ich weiss es nicht. 
 
Trotzdem ist es kein schlechtes Buch und wer es mit wenig Action aushält und Fan von SJM ist, der sollte Crescent City auf jeden Fall lesen. Weil es einige Kritikpunkte meinerseits gab und wegen der ersten 600 Seiten, die relativ ernüchternd waren, muss ich dem Buch trotzdem einige Punkte abziehen. Trotz allem würde ich Crescent City dennoch empfehlen, aufgrund des fantastischen Worldbuildings und wegen den letzten epischen 300 Seiten. 

Rating: 3,5 / 5 Herzen 💗💗💗💔 (2 Sterne für die ersten 600 Seiten, 5 Sterne für die letzten 300) 

Küsschen 
bookishgossipgirl

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Impressum

Rezension Evelyne Aschwanden: Die Fürstin der Unterlande

Rezension Lara Roner: Anaphase - Gefangene der Angst