Jennifer L. Armentrout: Obsidian - Schattendunkel

Daemon lächelte angespannt. "Ich weiss, was du jetzt denkst. Nicht, dass ich Gedanken lesen könnte, aber es steht dir im Gesicht geschrieben. Du glaubst, ich wäre gefährlich." - Jennifer Armentrout

Tagchen, ihr Lieben! 

Wie viele vielleicht in meiner Instagram Story gesehen haben: Ich habe den ersten Band der Lux-Reihe "Obsidian" von Jennifer Armentrout gelesen. Und ich muss vorneweg sagen: Meine Erwartungen wurden leider ganz und gar nicht erfüllt! Ich war eher enttäuscht von dem Buch. Warum? Das werde ich euch noch erklären. Einmal vorweg genommen: Dieses Buch war mir einfach viel zu klischeehaft. 

Gesichtet: Wenn ihr auf Klischees, Badboys und Fantasy steht: Hier kommt Obsidian! 

Worum gehts?
Als Katy vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In dem kleinen Nest kommt sie anfangs nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Sie beschließt, bei ihren Nachbarn zu klingeln, und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber unfassbar unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau dieser Junge, dem sie von nun an aus dem Weg zu gehen versucht, ihrem Schicksal eine ganz andere Wendung geben wird ...

Meine Meinung 
Dieses Buch resp. die Reihe wurde mir schon von mehreren Buchbloggern und Bookstagramer empfohlen und ich hab es tatsächlich auch in sehr vielen Posts auf Instagram gesehen. Da alle so davon geschwärmt haben, waren meine Erwartungen an diese Geschichte natürlich sehr hoch. Doch als ich angefangen habe dieses Buch zu lesen wurden diese schnell zunichte gemacht und ich hab mich ganz ehrlich gefragt, weshalb diese Reihe so gehypt wird.
Wo fange ich also am besten an? Vielleicht beim Positiven, denn positive Punkte gibt es bei dieser Geschichte auch. Die Idee von der Geschichte - mit den Lux, also Aliens von einer anderen Galaxie und deren Licht-Fähigkeiten - ist eigentlich super interessant. Ich liebe ja so Sci-Fi Geschichten und finde es super interessant, dass es evtl. noch anderswo als auf der Erde Lebewesen geben soll. Die Autorin hat die Vorgeschichte zu den Lux sehr detailliert wiedergegeben, obwohl diese sehr komplex sind und die Idee mit den magischen Fähigkeiten ist wirklich grandios. 
Kommen wir zum grossen ABER ... Da gibt es nämlich einige Kritikpunkte. 
Beginnen wir doch bei der Sache, die mich am meisten gestört hat: Die Klischees. An sich finde ich ja Klischees nicht schlimm und sie können ruhig in einem Buch resp. einer Geschichte vorkommen. Aber doch bitte nicht auf jeder vierten oder fünften Seite! Also hier wurde ganz ehrlich nicht mit den Klischees gegeizt. Ich werde euch ein Beispiel geben, damit ihr besser versteht was ich meine. 
Zum Beispiel die Sache mit dem Buchblogg. Katy ist leidenschaftliche Buchbloggerin und Leserin, also wird hiermit genau das Publikum angesprochen, welches auch die Bücher liest. Dazu ist sie noch ein wenig eine Eigenbrötlerin und recht scheu und ruhig. Genau so werden die meisten Bücherliebhaber beschrieben, also als Nerds. Und genau da ist das Klischee. Es gibt so viele Leute, die Bücher mögen und überhaupt nicht so sind! Viele sind laut, frech, gehören manchmal auch zu den beliebten Leuten usw. Ich finde es sehr schade, dass man hier einfach auf dieses Klischee zurückgegriffen hat, obwohl man so viel mehr daraus hätte machen können. 
Kommen wir zu einem anderen Klischee, welches mich gestört hat: Schüchternes Mädchen verliebt sich unsterblich in den Badboy, der sie eigentlich wie einen totalen Arsch behandelt. Und auch der Badboy verliebt sich in sie, obwohl er das eigentlich nicht dürfte. Himmel, wieso muss es hier immer das Gleiche sein? Wieso muss es immer der Badboy sein, der den Love Interest darstellt?
Und wenn wir gerade dabei sind: Daemon, der Badboy, ist einfach das wandelnde Klischee. Er ist der beliebteste und heisseste Junge in der Schule, obwohl er der grösste Arsch ist. Er zeigt immer nur seine dunkle Seite, hat aber auch eine "sensible" Seite, die aber quasi nie gezeigt wird. Ganz ehrlich? Dieser Charakter hat mir einfach gar nicht gefallen. Vor allem, weil er sich einfach nicht ändert und Katy ihn trotzdem immer noch will resp. ihn immer noch will, obwohl er sie so mies behandelt.  
So, kommen wir zu einem anderen Kritikpunkt: Diese Liebesgeschichte ging mir wirklich auf die Nerven. Erstens, weil sie eigentlich im Vordergrund stand und nicht die coole Geschichte der Lux, die total in den Hintergrund gedrängt wurde. Was ich total schade fand. Ausserdem hat sich diese Liebesbeziehung zwischen Daemon und Katy viel zu schnell entwickelt, was es für ich ziemlich unrealistisch dargestellt hat. Ich meine, die zwei kennen sich irgendwie eine Woche und dann wollen die schon miteinander ins Bett? Sorry, aber diese ganze Sache zwischen denen war echt richtig cringe. Die Dialoge zwischen den Beiden waren manchmal echt unterhaltsam, das muss ich zugeben, aber im echten Leben würde das so nie passieren - wie gesagt, alles ist ziemlich unrealistisch dargestellt. Ich zeige euch, was ich mit cringe meine (ACHTUNG SPOILER!):
"Wieder konnte ich nichts gegen die Bilder tun, die wie automatisch vor meinem inneren Auge auftauchten. Nur wir beide. Verschwitzt und erregt."  
Tut mir leid, aber das ist einfach nur cringe und seltsam und das passiert auf Seite 41(!) des Buches. Die Autorin hat sich wirklich nicht Zeit genommen diese Liebesbeziehung langsam anzugehen, sondern hat es quasi nach Liebe und Lust auf den ersten Blick aussehen lassen. Wenn man bedenkt, dass dieses Buch für Jugendliche zwischen 14 und 16 gedacht ist, dann finde ich das hier eine ziemliche falsche Darstellung von einer Liebesbeziehung. Klar kann es manchmal schnell gehen, aber doch gleich nach einem (!) Tag solche Gedanken zu haben, also ehrlich. 
Was mich auch sehr gestört hat an dieser Liebesbeziehung ist, dass sie den Love Interest (also hier Daemon) gleich nach 2 Seiten sofort kennenlernt und sich sofort zu ihm hingezogen fühlt. Auch hier kann man sehen, wie die Liebesbeziehung von vornerein ziemlich gerushed wird.
Bei meinem dritten Kritikpunkt geht es um meinen persönlichen Eindruck: Bei dieser Geschichte hatte ich irgendwie ein Twilight Dejà-vu. Diese Geschichten ähneln sich einfach total. Die Familie des Love Interests mag die Protagonistin nicht; die eine aus der Familie war quasi die Freundin des Love Interests und deshalb hasst diese die Protagonistin; nur die Schwester des Bruders mag die Protagonistin usw. Es gibt extrem viele Parallelen zu Twilight und das hat mich irgendwie gestört. Twilight mochte ich ja eh nicht, weil da drinnen echt toxische Beziehungen sind und die Geschichte einen seltsamen Aufbau hat, was Obsidian irgendwie auch hat. Vor allem weil es in beiden Geschichten eigentlich NUR um die Liebesgeschichte geht und alles andere in den Hintergrund rückt. Das finde ich eigentlich sehr schade, vor allem bei Obsidian. 
Das Einzige, was mir einen kleinen Lichtblick gegeben hat, waren die Storyline und die Schwester von Daemon, Dee. Dee ist einfach so eine quirlige und lustige Person, die manchmal auf echt schräge Sachen kommt, wie z.B. die Sache mit den Bonuspunkten. Ich fand diesen Charakter von allem am besten! Und die Storyline an sich war wirklich nicht schlecht, also was die Sache mit den Lux und den Schattenwesen angeht - wobei die Liebesgeschichte dummerweise alles überschattet hat. 
An sich finde ich das Buch ganz okay, aber ich hatte ehrlicherweise mehr davon erwartet aufgrund der ganzen guten Bewertungen und Lesempfehlungen. Das Buch ist für mich einfach ein wandelndes Klischee, was ich ziemlich schade finde, weil ich auf ein spannendes Fantasy Buch gespannt war. Vielleicht hat es mir einfach auch nicht gefallen, weil das Buch sich eher an ein jüngeres Publikum richtet als mich und ich einfach aus solchen Geschichten rausgewachsen bin. Allerdings würde ich es einem jüngeren Publikum auch nicht empfehlen, denn ich persönlich empfinde diese Liebesgeschichte als ziemlich toxisch und total unrealistisch. Als Geschichte zwischendurch und wenn man auf solche Geschichten steht, dann ist Obsidian sicher etwas für einen. 
Mich hat es auf jeden Fall nicht überzeugt und das mit den Klischees wurde auch nicht besser. Ich verstehe also den Hype absolut nicht.

Rating: 2/5 Herzen 💗💗

Küsschen 
bookishgossipgirl

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