Marissa Meyer: Wie Monde so silbern

"Sie lehnte sich gegen die Wand. Sie war erleichtert, aber sofort auch wieder misstrauisch. Sie hatten sie mit der Blauen Pest infiziert, und nun war sie geheilt? Ohne Gegenmittel?" - Marissa Meyer

Hallöchen, meine Lieben! 

Ich liebe Neuinterpretationen oder Adaptionen von Märchen, deshalb war ich ziemlich gespannt auf die Lunar-Chroniken. Ich war nur überrascht, dass es sich dabei um eine Sci-Fi Dystopie handelt! Aber verdammt, das war eine gute Überraschung. Und vor allem fand ich es toll, dass die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund stand. Aber dazu komm ich später!

Gesichtet: Neuinterpretation der Cinderella Story auf Sci-Fi und Dystopien Art! 

Worum gehts? 
Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des grossen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh ... 

Meine Meinung
Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an diese Reihe, denn ich hab sie überall auf den sozialen Medien gesehen und als ich hörte, es sei eine Neuinterpretation eines Märchens war ich super gespannt auf diese Geschichte. Und dann noch eine Cinderella Neuinterpretation? Noch mehr geflasht war ich allerdings, als ich herausgefunden habe, dass die Geschichte auch Sci-Fi und Dystopie Elemente enthält. 
Diese moderne Version von Cinderella mit Cyborgs ist einfach unglaublich gut geschrieben und ich war von der ersten Seite an gefesselt. Das Worldbuilding resp. Setting ist wunderbar gewählt und beschrieben. Ich konnte mir alles gut vorstellen; es war als würde ein Film vor meinem inneren Auge abgespielt werden. 
Wie Monde so silbern ist wirklich ein guter Einstieg in diesen Fantasy-SciFi-Märchen-Epos, dass es wirklich in sich hat; dieses Ende hatte ich wirklich nicht erwartet. Es gibt natürlich ganz viele Gemeinsamkeiten mit Cinderella - was ja so gewollt war und das finde ich überaus gelungen! Es fliessen natürlich auch unglaublich viele neue Ideen in die Geschichte ein. Wie ich am Anfang bereits sagte, hat die Geschichte durchaus etwas dystopisches an sich, denn sie spielt in der Zukunft nach dem vierten Weltkrieg. Die Medizin hat sich so weit entwickelt, dass es z.B. auch Cyborgs gibt. Diese sind aber in der Gesellschaft überhaupt nicht angesehen. 
So ist es auch mit der Hauptprotagonistin Cinder, die ein Cyborg ist und bei ihrer Stiefmutter lebt. Sie leidet extrem unter ihrer Stiefmutter, die sie nur ausnutzt und sie wie eine billige Dienerin behandelt. Auch die ältere Stiefschwester ist ziemlich gemein zu Cinder, nur die jüngere Schwester scheint Cinder zu mögen und eine richtige Verbindung mit ihr zu haben. Hier sieht man die verschiedenen typischen Merkmale der Geschichte von Cinderella - die böse Stiefmutter und Stiefschwester. Cinder ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen, einfach durch ihre selbstbewusste, mutige und nette Art. Sie ist eine toughe weibliche Protagonistin - sie ist eine kleine Kämpfernatur! Trotz ihrer Cyborg-Natur ist Cinder eindeutig menschlicher als manch anderer: Sie hat nicht nur Köpfchen, sondern auch Gefühl. Aber nicht nur Cinder hat mir von Anfang an gefallen, sondern auch die Androidin Iko und zum Teil auch der Prinz Kai. 
Es gibt wie in den klassischen Märchen die gute und böse Seite - letztere präsentiert hier Levana, die Königin von Luna. Sie kommt - wie der Name vermuten lässt - vom Mond und ist eine Art "Abwandlung" von Menschen, die übernatürliche Fähigkeiten haben und von den Erdbewohnern gehasst werden. Levana steht für das absolute Böse; sie ist grausam, aber wirklich ein sehr gut durchdachter Charakter. Im Allgemeinen hat die Autorin ein wirklich gutes Händchen dafür authentische, glaubwürdige und unverwechselbare Protagonisten zu kreieren. 
Das Buch beginnt ziemlich leise, aber es wird irgendwann immer spannender. Es behandelt auch ziemlich viele spannende Themen wie z.B. Rassismus, Gleichheit, Freiheit. Diese Themen werden zwar nicht direkt angesprochen, aber sie werden dennoch thematisiert und das macht die Autorin wirklich sehr gut. 
Die Geschichte baut vor allem auf dem Geheimnis um Cinder auf, und als dieses Geheimnis gelüftet wird, endet das Buch auch schon - was ich ziemlich schade fand. Wie gesagt bleibt das Ende offen, was mich natürlich noch mehr reizt den zweiten Band dieser Reihe zu lesen. Denn das war ein ziemlich mieser Cliffhanger! Aber der Erzählstil von Marissa Meyer ist dicht, flüssig und unglaublich leicht zu lesen, was die Geschichte unglaublich gut gemacht hat. 
Der einzige kleine Kritikpunkt: Die Geschichte wahr schnell durchschaubar. Mir wurde ziemlich schnell klar worauf das Ganze hinausläuft, was ein bisschen die Spannung rausgenommen hat. Nichts desto trotz konnte mich "Wie Monde so silbern" sehr begeistern und fesseln. 

Rating: 4/5 Herzen 💗💗💗💗

Küsschen 
bookishgossipgirl

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