Anne Pätzold: When we dream
"Und irgendwo zwischen schwarzen Haaren und vollen Lippen, die länger als nötig meine Aufmerksamkeit auf sich zogen, schlief ich dann doch ein." - Anne Pätzold
Annyeong, meine Lieben (= Hallo)!
Dieses Buch war wirklich ÜBERALL auf Instagram zu sehen und ich konnte einfach nicht widerstehen, es mir zu holen, nur um zu kapieren, was denn so gut an diesem Buch ist. Ja, es ist kein Fantasy, aber ich interessiere mich für das Thema: K-Pop. Ich bin kein riesengrosser Fan, aber ich dachte, dass es vielleicht interessant sei, ein Buch mit diesem Thema zu lesen. Obwohl das Thema hier ja eigentlich zweitrangig war. Trotzdem gefiel mir das Buch irgendwie ... Es ist aber nicht das Beste, was ich jemals gelesen habe.
Gesichtet: Jae-yong und Ella - ein Popstar und ein gewöhnliches Mädchen: When we dream!
Worum gehts?
Die 19-jährige Ella lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer älteren Schwester in Chicago. Die Stadt ist ihr zu groß, zu laut, zu voll, und am liebsten würde sich Ella mit ihren Büchern und ihrem Zeichenblock in ihr Zimmer zurückziehen und die Außenwelt, so oft es geht, vergessen. Doch dann lernt sie Jae-yong kennen. Dass er ein Mitglied der bekanntesten K-Pop-Gruppe der Welt ist, weiß sie nicht. Was sie weiß, ist, dass der junge Mann mit den tiefbraunen Augen ihre Welt von einem Moment auf den anderen aus den Angeln hebt ...
Die 19-jährige Ella lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer älteren Schwester in Chicago. Die Stadt ist ihr zu groß, zu laut, zu voll, und am liebsten würde sich Ella mit ihren Büchern und ihrem Zeichenblock in ihr Zimmer zurückziehen und die Außenwelt, so oft es geht, vergessen. Doch dann lernt sie Jae-yong kennen. Dass er ein Mitglied der bekanntesten K-Pop-Gruppe der Welt ist, weiß sie nicht. Was sie weiß, ist, dass der junge Mann mit den tiefbraunen Augen ihre Welt von einem Moment auf den anderen aus den Angeln hebt ...
Meine Meinung
Wie ihr wisst, bin ich New Adult Büchern sehr skeptisch gegenüber und ich scheue mich nicht das auch zu sagen.Es gibt auch gute Gründe dafür. Bei diesem Buch war ich auch sehr skeptisch, weil es ein NA-Buch ist, die Geschichte in meinen Augen nach einer Fanfiction aussah und es wahrscheinlich wieder sehr viele Klischees drin haben konnte. Leider wurden alle meine Befürchtungen alle wahr. Aber beginnen wir doch ganz am Anfang.
Der Ort der Geschichte ist - wie momentan in fast allen NA Büchern - Amerika. Genauer gesagt Chicago. Wenigstens wurde hier ein etwas weniger bekannter Ort gewählt (und nicht New York, was für mich ein echtes Klischee gewesen wäre). Die Geschichte spielt sich hauptsächlich in Ellas Zimmer, in der Uni oder an "unbekannten öffentlichen Orten" ab, was das Ganze sehr überschaubar macht. Die Orte werden auch immer sehr gut beschrieben, man kann sich alles gut im Kopf vorstellen, auch, wenn man nie in Chicago gewesen ist.
Zu der Geschichte: Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass sich das Ganze ein bisschen zieht, bis Ella den männlichen Protagonisten Jae kennenlernt. Dann wurde es spannend, denn man wollte natürlich wissen, wann Ella herausfindet, dass Jae eigentlich ein Popstar ist. Das wurde ehrlich gesagt ziemlich spät aufgedeckt, was ich etwas seltsam fand. Schliesslich würde man doch von vornerein herausfinden wollen, mit wem man da die ganze Zeit chattet - es ist ja nicht so, dass Ella hinter dem Mond lebt. Sie hätte einfach auf den sozialen Medien nachschauen können. Wie auch immer - die Liebesgeschichte zwischen den Beiden entwickelt sich relativ langsam, was aber gut zu den beiden Charakteren passt. Sie wurden beide in der Vergangenheit verletzt, sie sind schüchtern und lassen sich nicht schnell auf andere Personen ein. Das fand ich wirklich gut gemacht. Gegen der Mitte des Buches flachte die Spannung wieder ab, es ging hier vor allem um das Popstar-Leben von Jae, wie er mit Beziehungen umgehen muss/soll und wie die Beiden ihre Beziehung verheimlichen müssen. Gegen Ende nahm die Spannung wieder rasant zu und die Ereignisse haben sich echt überschlagen, ich hab mich gefragt, wie viel Ella noch aushalten muss. Das Ende kam mit einem fetten Knall und ganz ehrlich? Emotional hat mich das fertig gemacht. Das Ende war echt super traurig. Die Geschichte an sich hat mir also relativ gut gefallen. Es gibt aber trotzdem ein kleines Manko, was alles ein bisschen in den Schatten stellt und das Buch für mich eher in einem negativen Licht erscheinen lässt: Die Geschichte ist wie eine Fanfiction. Ich habe sogar herausgefunden, dass es an eine Fanfiction angelehnt ist (BTS Fanfiction). Es ist wie eine typische Fanfiction aufgebaut, hat auch alle Merkmale (gewöhnliches normales Mädchen, dass nicht wie alle anderen ist, trifft auf den Popstar, weiss aber nichts von ihm/erkennt ihn nicht, die beiden verlieben sich, können aber aus bestimmten Gründen nicht zusammen sein) davon und das finde ich ein wenig schade. Denn, wenn ich eine Fanfiction hätte lesen wollen, dann wäre ich einfach auf Wattpad oder sonst wo gegangen. Das hat für mich das Buch ein bisschen kaputt gemacht. Ausserdem ist K-Pop zwar ein relatives grosses Thema in dem Buch, trotzdem ist es eher sekundär. Man erhält gewisse Informationen über das Thema, aber das grosse Ganze wird nie richtig erfasst. Das finde ich ein wenig schade, da K-Pop ja eigentlich ein grosser Teil von Jae darstellt (es ist ja sein Leben). Da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht.
Mit der Hauptprotagonistin Ella bin ich ehrlich gesagt nicht so ganz warm geworden. Sie ist ein normales und schüchternes Mädchen, das studiert, aber nicht mit ihrer Studienwahl zufrieden ist. Sie zeichnet wahnsinnig gerne und ist ein totaler Bücherwurm - hier wird mal wieder mit dem Klischee "I'm not like the other girls" gespielt, was ich wirklich nervig finde. Wieso konnte es denn keine starke, aufmüpfige Protagonistin sein? Dann kam noch das Klischee on top: Sie hat natürlich keine Eltern mehr, was sonst. Irgendwie war Ella für mich etwas oberflächlich beschrieben. Ausserdem wird im Buch NIE erklärt, wieso sie sich für ein Wirtschaftsstudium und nicht für ein Kunststudium entschieden hat, was ja eher ihre Wahl gewesen wäre. Es ist ein so grosser Teil von ihr, doch dieser wird nie erklärt. Das macht sie etwas undurchsichtig und nicht nachvollziehbar. Das Gleiche gilt für manche ihrer Handlungen; sie sind einfach nicht nachvollziehbar. Natürlich kann sie das Geheimnis von sich und Jae nicht erzählen, aber sie müsste nicht ständig lügen wohin sie geht. Aber vor allem, dass sie sich einfach mit einem Fremden trifft und dann auch noch nach New York geht mit ihm, ist für mich nicht nachvollziehbar. Aber vielleicht bin ich hier ein bisschen engstirnig, ich weiss es nicht. Ella wurde auf jeden Fall für mich relativ oberflächlich beschrieben und dennoch so, dass sich jeder mit ihr identifizieren kann. Mit ihr bin ich aber wirklich überhaupt nicht warm geworden.
Jae, der männliche Protagonist und Popstar, mochte ich entgegen meiner Erwartungen eigentlich sehr. In vielen Fanfictions werden die Popstars ja als dunkle, mysteriöse Badboys dargestellt. Hier eigentlich überhaupt nicht. Er ist zwar mysteriös was seine Überraschungen angeht, aber ansonsten war er für mich eigentlich eher ein richtiger Goodguy, der sich wirklich um Ella sorgt. Er ist süss, bemüht sich um sie und scheint sie echt zu mögen, was er in seinen Handlungen auch zeigt (anders als bei den meisten NA Büchern momentan und Fanfictions). Also hier: Kompliment an die Autorin für diesen gelungen männlichen Protagonisten. Und vor allem gefiel mir, dass er keine "Star-Allüren" hat und einfach ein bodenständiger junger Mann ist. Man hat von ihm beinahe mehr erfahren als von Ella, obwohl sie der Hauptcharakter war - das fand ich einerseits sehr schade, aber andererseits war mir das fast lieber.
Die Nebencharaktere - wie z.B. die Schwestern von Ella fand ich alle sehr interessant. Wobei ich die Schwestern manchmal auch etwas übertrieben dargestellt fand. Vor allem ihre Reaktionen auf das Verschwinden von Ella nach New York waren einfach etwas übertrieben. Ansonsten fand ich sie eigentlich ganz süss, vor allem Liv, die ein bisschen crazy ist und mich seeeeeehr an meine Freundinnen erinnert, wenn sie über K-Pop sprechen. Die Nebencharaktere waren also ganz okay, aber ich fand, dass sie alle etwas unauthentisch rüberkamen.
Der Schreibstil der Autorin ist ganz okay. Sie kann auf jeden Fall Spannung aufbauen, keine Frage. Aber, wenn es darum geht eine normale Szene zu beschreiben, ist der Schreibstil und die Wortwahl eher kindlich und erinnert sehr an Fanfictions, die manchmal von 14-Jährigen geschrieben werden. Die Autorin versteht es jedoch Emotionen zu beschreiben und die Spannung in einer Geschichte aufrecht zu erhalten. Wäre das nicht gegeben, dann hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen.
Wie erwartet wurde ich von diesem (sehr gehypten) New Adult Buch etwas enttäuscht. Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr erhofft, wenn dieses Buch so dermassen von allen gefeiert wird. Die Geschichte an sich ist wirklich sehr gut, aber das drumherum und die genannten Gründe haben das Buch für mich etwas weniger gut gemacht. Wie so oft ist das Buch sehr klischeehaft und es hat mich einfach gestört, dass das Buch einer Fanfiction fast 1 zu 1 ähnelt. Ansonsten ist es sicher gut, wenn man nur leichte und seichte Unterhaltung haben will / braucht.
Rating: 2.5/5 Herzen 💗💗💔
Küsschen
bookishgossipgirl
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