Rezension Casey Mcquiston: Royal Blue - Wahre Liebe ist nicht immer diplomatisch

 

"Willst du damit andeuten, dass du James I bist und ich irgendeine heisse, hirnlose Sportskanone? Ich bin mehr als mein grossartiger Knochenbau und ein Hintern, auf dem man eine Münze springen lassen kann, Henry!" - Royal Blue, Casey Mcquiston
 
 
Hallöchen ihr Lieben!
 
Royal Blue - im englischen Red, White Royal Blue - von Casey Mcquiston habe ich tatsächlich schon seit längerer Zeit auf dem Schirm, besonders, weil das Buch ja international gefeiert wurde. Ehrlich gesagt habe ich eher mit einer trashigen Royalstory gerechnet, was in der ersten Hälfte sogar so war. Die zweite Hälfte konnte mich jedoch komplett überzeugen! Besonders, weil es nicht eine 0815 Liebesgeschichte ist. 

Gesichtet: Eine internationale Liebe mit der niemand gerechnet hätte - das ist Royal Blue! 

Worum gehts?
Als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird, wird Alex Claremont-Diaz über Nacht zum Liebling der Nation: attraktiv, charismatisch, clever – ein Marketingtraum für das weiße Haus. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider ein wenig. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alexʼ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry. Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen.
Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht?
Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alexʼ Mutter auf dem Spiel …
 
Meine Meinung 
Royal Blue ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern, die am Anfang eigentlich eher nur Spass miteinander wollen. Doch, diese Geschichte entwickelt sich anders, als die Beiden und ich dachten. 
Persönlich fand ich den Einstieg in das Buch etwas langweilig und ziemlich ruhig. Man lernt erst einmal Alex kennen, sein Leben als Präsidentensohn und wie stark er sich für seine Werte und seine Meinung einsetzt. Er ist ein sympathischer, wenn auch etwas vorlauter junger Mann. 
Schon nach einigen Seiten lernen wir auch Henry kennen, den Prinzen von Wales. Die Treffen und Gespräche zwischen den Beiden sind am Anfang extrem unterkühlt und ich persönlich habe schnell gemerkt, dass die Geschichte eine Enemies-to-Lovers Geschichte sein soll. Wirklich gelungen fand ich es ehrlich gesagt nicht, da ich die Feindschaft zwischen den Beiden - besonders seitens Alex ziemlich lächerlich finde. Man versteht nicht so recht was sein Problem mit Henry ist bzw. man kann es als Leser nicht so gut nachvollziehen. 
Der Anfang des Buches fand ich wirklich super langweilig und das hat sich bis zu einem Drittel des Buches gezogen, auch, wenn es inzwischen spannender zwischen den beiden Jungs geworden ist. Die Feindschaft wandelt sich zu einer Freundschaft und ab dem ersten Kuss wird es schliesslich spannender. Sie beginnen eine Affäre miteinander zu haben, dennoch finde ich es einfach krass dargestellt, dass die Beiden sich nur für das Eine treffen und sich einfach nicht eingestehen wollen, dass da mehr ist als nur der Sex.
Nach der Hälfte des Buches geht es endlich um die Beziehung der Beiden und wie diese sich immer näher kommen. Es geht darum, wie sich aus der Affäre eine Liebesbeziehung entwickelt, obwohl die Beiden es nicht wahrhaben wollen. Dieser Teil hat mich mehr abgeholt, weil es viel gefühlvoller und humorvoller war als vorher. Ich hatte das Gefühl, dass die erste Hälfte des Buches extrem oberflächlich war. Und man merkt jetzt endlich, dass sich eine süsse Liebesgeschichte entwickelt. 
Das Buch ist locker flockig geschrieben mit viel Humor und Romantik, aber es ist niemals zu kitschig, was ich der Autorin hoch anrechne. Die Autorin hat eine wunderbare queere Liebesgeschichte geschrieben, die viele (leider immer noch) problematische Aspekte unserer Gesellschaft beleuchtet. Ich finde es super, dass darauf eingegangen wird, wie intolerant unsere Gesellschaft 2020 bzw. 2021 immer noch ist, obwohl es doch inzwischen normal sein sollte queer zu sein. Genau diese Probleme hat dem Buch auch seine Tiefe gegeben. 
Das letzte Drittel konnte mich auf jeden Fall komplett überzeugen, vor allem fand ich auch den aktuellen Aspekt mit den politischen Wahlen super spannend und am Schluss hatte ich sogar ein paar Tränchen in den Augen. Man konnte die Emotionen der Protagonisten so gut spüren, man hat die Nebencharaktere ins Herz geschlossen und vor allem hat das Buch am Ende echt an Tiefe gewonnen.
 
Obwohl Royal Blue zuerst nach einer oberflächlichen queeren Liebesgeschichte aussieht, täuscht der erste Eindruck. In diesem Buch findet man so viel mehr. Es ist ein kritisches Buch über unsere Gesellschaft, ein veraltetes Mindset und vor allem darüber, dass es eigentlich egal sein sollte, welche Sexualität man hat. Das Buch hat extrem viel Spass gemacht und ich habe es geliebt durch diese Seiten voller Humor, Drama und Romantik zu fliegen. 

Rating: 4/5 Herzen 💗💗💗💗

Küsschen 
bookishgossipgirl

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