Rezension William Gibson: Neuromancer

 

"Ein Dieb, der für andere, reichere Diebe arbeitete, für Auftraggeber, die die erforderliche exotische Software lieferten, um schimmernde Firmenfassaden zu durchdringen und Fenster zu reichen Datenfeldern aufzutun." - Neuromancer, William Gibson


Hallöchen Bookies!

Durch den Klappentext bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Ausserdem bin ich inzwischen auf den Geschmack von Science Fiction gekommen. Deshalb war ich sehr gespannt, ob mir das Buch gefallen würde. Ehrlich gesagt, bin ich eher zwiegespalten. Ich weiss nicht, wie ich das Buch finden soll. Irgendwie fand ich es sehr interessant, aber auch verwirrend und kompliziert. 

Gesichtet: Das Cyber Space, Hacker Träume und Künstliche Intelligenzen - Das erwartet euch in Neuromancer! 

Worum gehts?
Das Netz ist allgegenwärtig, der Cyberspace zu einer zweiten Realität geworden, bestimmt von KIs und hart umkämpft von riesigen Firmenkomplexen, Hackern und Kriminellen. Ein Raum, der ungeahnte Möglichkeiten bietet, aber auch ein Ort, an dem das Gesetz des Stärkeren gilt und an dem Ethik und Moral längst überkommene Begriffe sind ...
Nach einem fehlgeschlagenen Auftrag scheinen sich für den jungen Hacker Case die Träume erstmal erledigt zu haben. Sein Nervensystem ist beschädigt und der Zugang zum Cyberspace damit unmöglich. Aussichten auf Heilung scheint es erstmal keine zu geben, doch da kommt Case zu einem neuen Auftrag, einem, der das Blatt wenden soll. Die Frage ist nur, für wen ...
 
Meine Meinung 
Neuromancer ist eigentlich ein Buch aus dem Jahr 1984. Es ist der erste Band einer Trilogie, mit der William Gibson den Namen "Cyberspace" erfand. In 1984 hat sich William Gibson vorgestellt, wie die Welt aussehen würde, wenn sich das World Wide Web ausbreitet und wie die Zukunft im Jahr 2020 aussieht. Das Buch erinnert mich ziemlich an das Buch "1986", welches ich sehr gut fand. 

Neuromancer versetzt uns in die Zukunft, die einerseits urban und technologisch extrem weitergebildet ist, andererseits aber auch sehr barbarisch und gesetzlos ist. Es gibt keine Regierungen mehr, die ganze Welt ist geprägt von Gangs, das Geschehen bestimmt von grossen Weltkonzernen, Cybersöldner und Tagediebe kämpfen um ihr Überleben. Viele von ihnen kämpfen nicht in der richtigen Welt, sondern in der "Matrix", dem plastisch gewordenen Internet. Die Welt ist ziemlich kalt, ungemütlich und verwirrend. 

Das Buch ist etwas verwirrend und chaotisch, aber nicht einfach geschrieben. Die Stimmung ist eher "Endzeit"-mässig, düster und ziellos. Manchmal war der Schreibstil sehr chaotisch und man kam manchmal kaum mit. Und obwohl ich manchmal Mühe hatte zu folgen und die etwas einsilbigen Dialoge nicht mochte, hat das Buch ein gewisses Etwas. 

Die beschriebene Welt in Neuromancer ist düster, ungemütlich und verwirrend, dennoch hat der Plot ein überraschendes Ende. Naja, kommt dabei auch darauf an, wie man es sieht. Denn, wenn man den Plot bzw. die Enden der heutigen roten Fäden nimmt, dann ist der Plot von Neuromancer genau das, was irgendeinmal in der Zukunft passieren könnte. Technisierung, Privatisierung, Konzernherrschaft der Welt. Gibbson hat das Buch in den 80ern geschrieben und sich eine ziemlich pessimistische, aber auch durchaus realistische Zukunft unserer Welt zusammengespinnt. 
 
Es ist definitiv keine leichte Kost, aber dennoch sehr interessant und bringt einen definitiv zum Nachdenken. 
 
Rating: 3,5 Herzen 💗💗💗💔 

Küsschen
bookishgossipgirl

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