Rezension Walter Tevis: Das Damengambit

 

 

"Auf dem Schachbrett drohte überall Gefahr. Man musste immer auf der Hut bleiben." 

- Das Damengambit, Walter Tevis

 

Hallöchen meine Bookies!

 

Vor kurzem habe ich die Serie gesehen und jetzt auch das Buch gelesen: Das Damengambit. Es ist ein geniales Buch, welches fesselnd und spannend ist. Es ist eine Geschichte einer starken Frau, die sich nicht unterkriegen lässt - wenn man überlegt, dass das Buch 1983 von dem Autor veröffentlicht wird, ist es ein ziemlich feministisches Buch. Ich bin froh, dass dieses Buch durch die Netflix-Serie ein Revival erhalten hat, denn die Geschichte von Beth Harmon ist einfach unglaublich! 

Gesichtet: Beth Harmon, das Schachgenie in: Das Damengambit! 

Worum gehts? 

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage...

 

Meine Meinung

Ich habe die Serie gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe - aus dem Grund, dass ich gar nicht wusste, dass die Serie auf einem Buch basiert. "Das Damengambit" wurde von Walter Tevis 1983 geschrieben und dafür ist es ziemlich feministisch. Denn die Hauptprotagonistin Beth Harmon ist für mich nicht das typische Mädchen, was man sonst aus solchen Werken kennt. 

 

Netflix hat sich sehr stark an die Handlung gehalten, so hiess es, und da kann ich nur zustimmen. Natürlich gibt es ein oder zwei Änderungen, wie z.B. das Aussehen von Beth. Dennoch ist es fast 1 zu 1 das Buch. 

Vieles in dem Buch wird sehr bündig, ja fast emotionslos beschrieben. Es ist eine Aneinanderreihung von Ereignissen, fast ohne Emotionen. Das mag vielleicht zuerst etwas abschreckend wirken, aber es gibt dem Leser einen wunderbaren Eindruck von der Protagonistin. Es ist, als wäre man in dem Kopf von Beth - es ist ihre Art Ereignisse aus ihrem Leben zu erzählen und das ziemlich nüchtern und einfach. Und obwohl es auf den ersten Blick emotionslos erscheint, kann man zwischen den Zeilen genau lesen, was in Beth vorgeht. Beth ist ein faszinierender Charakter. Das Schachspiel bedeutet ihr alles, sie begegnet alles und jeden mit Logik. Freunde, Beziehungen und Sex allerdings bedeuteten ihr nichts und dennoch will sie nicht allein sein. Der Autor hat mit dem Schachgenie Beth Harmon einen unglaublich komplexen Charakter geschaffen und genau das macht dieses Buch so unglaublich gut. 

Auch, wenn hier viele Partien und Schachzüge beschrieben werden, ist es nie langweilig, Man muss wirklich kein Schach können, man kann diese Abschnitte sogar überfliegen und wird immer noch verstehen, worum es geht. Ich finde diese Abschnitte eigentlich sehr interessant, da man immer Beths Überlegungen folgen kann. 

Ich fand die Serie ja genial - die Frage ist, ob mir das Buch genauso gefallen hätte, wenn ich die Serie nicht vorher gesehen hätte. Aber was ich weiss: Dieses Buch habe ich komplett verschlungen und ich habe jede einzelne Seite geliebt. Ich habe Beth kennengelernt, ihre Abenteuer erlebt und gesehen, wie sie von einer Waise zur selbstbewussten Frau wurde, die sich in einer Männerdomäne durchgesetzt hat. Wie ich finde, auch heute noch ein wichtiges Thema: Frauen in Männerdomänen. Selbst jetzt hat dieses Buch aus dem Jahr 1983 immer noch einen wichtigen impact, denn immer noch sind viele Frauen in Männerdomänen unterrepräsentiert. 

"Das Damengambit" ist unglaublich fesselnd, genial und super interessant! Kann ich nur empfehlen! (Genauso wie die Serie)

Rating: 5/5 Herzen 💗💗💗💗💗

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